Eine minimalistische Küche mit verborgenen Talenten
Eigentlich wünschten sich die Bauherren nur eine Küchenzeile auf der rechten Seite des Raumes. Doch Ulrich Weinkath, den Sie mit dem Gesamtausbau ihres Penthouses in Hamburg beauftragt hatten, hatte andere Pläne für den etwa 50 Quadratmeter großen offenen Koch- und Essbereich – und überzeugte das Pärchen schließlich, mit der Küche aktiv in die Mitte des Raumes zu gehen.
Mit einem sicheren Gespür für die optimale Raumaufteilung schuf er eine strahlende weiße und puristisch anmutende Küche, die die Zubereitung der Speisen in den Mittelpunkt des Geschehens rückt und gleichzeitig eine ungehinderte Kommunikation in den Raum hinein ermöglicht. Da sich vis-à-vis der Küche (hier nicht sichtbar) eine lange Tafel für bis zu 16 Personen anschließt, die denkbar beste Variante.
Auf drei nebeneinander platzierten Kochfeldern zum Kochen, Grillen und Braten können die Bewohner hier auch mal mehr Gäste bequem bekochen.
Eigens angefertigt wurde die Arbeitsfläche des Mittelblocks wie auch auf der dahinter liegenden Küchenzeile. Sie ist aus HI-MACS – einem durchgefärbten Mineralwerkstoff, den Weinkath mit der Rückwand scheinbar fugenlos verkleben ließ. Kanten oder Übergänge sucht man vergebens, mit Ausnahme eines Stücks der Rückwand hinter der Dornbracht-Armatur. „Die Fuge dient der Revisionsfähigkeit hinter der Armatur“, erklärt Weinkath, „Ohne sie müsste man die komplette Arbeitsfläche zerstören, um bei Bedarf an die Wasseranschlüsse der Armatur zu gelangen.“
Auffallend ist der schwarze Boden der Spüle – ein gelungener Kontrast zu der sonst so strahlend weißen Arbeitsfläche. Aber auch dafür gibt es neben gestalterischen Gesichtspunkten einen praktischen Grund, wie Ulrich Weinkath erklärt: „Unser Kunde ist Teetrinker und wir wollten einfach nicht immer diese hässlichen Teeränder im Waschbecken sehen.“
Die gründliche Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen, die Weinkath in die Planung seiner Projekte mit einfließen lässt, wird in vielen solcher Details deutlich. So ist der Backofen so in die Küchenzeile integriert, dass die geöffnete Backofentür bündig mit der Arbeitsplatte ist. „Die Arbeitsfläche aus HI-MACS ist extrem hitzebeständig. Man kann den Topf mit der Ente einfach aus dem Backofen auf die Arbeitsplatte schieben, ohne ihn anheben zu müssen“, erklärt er die Position des Backofens.
Oberhalb des ebenfalls in die rechte Küchenzeile integrierten Side-by-Side-Kühlschrank und den separaten Getränkekühlschrank setzte der Gestalter eine dimmbare Lichtquelle, die den Raum in ein warmes Licht taucht. „Im Bereich der Gerätezeilen versuche ich immer, die Küchen bis nach oben zu ziehen und als Wand zu gestalten, da sonst oberhalb ein toter Raum entsteht“, erklärt Weinkath seine elegante Lösung, mit der er der Küche zusätzliche Tiefe verlieh.
Mit einer matten Schleiflack-Lackierung bleiben die Fronten auf Dauer makellos. Im Innern der geräumigen Schubladen fixiert eine Innenausstattung aus massivem Buchenholz das Geschirr an seinem Platz.
Die minimalistische Gestaltung unterstreichen in die Fronten eingearbeitete Griffmulden, die im Gegensatz zum Tip on Beschlägen mit keine Abgriffpunkte mit der Zeit entwickeln, an denen die Oberfläche glänzend wird.
Versteckt, kindersicher und doch bequem zu erreichen: die versenkbare Steckdosenleiste ist nur eines von vielen praktischen Details in dieser maßgefertigten Küche, die bis in letzte Detail individuell geplant wurde.
Zitat: Nie wieder Teeränder in der Spüle! Die schwarze Spüle setzt optisch einen gelungenen Kontrast zu der strahlend weißen Küche – und praktisch ist sie obendrein.